5. Chemnitzer Dance Cup - Abschluss der Sachsenpokalserie 2016 im HipHop/Videoclip-Dancing
Zum ersten Mal in der 5-jährigen Geschichte des Chemnitzer Dance Cups fand am vergangenen Samstag der Abschluss der Sachsenpokalserie in der drittgrößten sächsischen Stadt statt. In der Richard-Hartmann-Halle, in der sonst die Basketballer in der 2. Bundesliga spielen, war jede Menge Platz für die Zuschauer und Sportler. Die große Tribüne war vormittags jedoch noch recht spärlich besetzt und füllte sich im Laufe des Tages. Zum Höhepunkt des Wettbewerbs, den großen Gruppen der Altersklasse 2 und 3, war dann kaum ein freier Platz mehr zu finden und die Stimmung auf den Rängen stieg schließlich bis zum Siedepunkt. Teilweise war die Musik für Tänzer und Trainer kaum noch zu hören, aber die Anfeuerungen spornten sie noch mehr an.
Auch ein neuer Melderekord in Chemnitz lässt darauf schließen, dass die Veranstaltung in den letzten Jahren bei Tänzern und Zuschauern sehr gut ankam. Besonders die reichhaltige Verpflegung durch Vereinsmitglieder mit selbstgebackenen Kuchen ließ keine Wünsche offen. Ebenso bemerkenswert die hohe Anzahl an Helfern, die einen reibungslosen Ablauf gewährleisteten. Etwas ärgerlich waren viele unentschuldigte Abwesenheiten von gemeldeten Teilnehmern, so dass im Zeitplan einige Lücken ungenutzt blieben.
Aus sportlicher Sicht bestätigte sich die Einschätzung der beiden vorangegangenen Turniere in Zwickau und Grimma. In der Altersklasse 1 (bis 11 Jahre) konnte die TSG Rubin Zwickau mit zwei Teams die meisten und mit einem Team auch die jüngsten Teilnehmer stellen. In allen drei Wettbewerben lagen jedoch die erfahrenen „No Limit Kids“ vom Tanzsportzentrum Muldental aus Grimma vorn. Nur in Grimma selbst wurden sie von den „eyecatchern“ des TC Blau Gelb Grimma besiegt. Diese nahmen aber nur an dem einen Wettbewerb teil. Somit nahmen in der Sachsenpokal-Wertung die „Wild Rubies“ und „CandyBlast“ (beide TSG Rubin Zwickau) die Plätze zwei und drei ein.
In der Altersklasse 2 (12 bis 17 Jahre) sah es bis einem Tag vor dem letzten Turnier in Chemnitz nach einem Alleingang der „Rubine“ aus. Nur in den Small Groups hatten sie keine Teilnehmer am Start. Hier konnten die „No Limit Juniors“ des TSZ Muldental als alleinige Starter den Wanderpokal mit nach Hause nehmen. In allen anderen Kategorien lagen jeweils zwei Teilnehmer der TSG Rubin auf den ersten zwei Plätzen. Dann aber plötzlich der Schock: Die Führende im Solo und Duo sagte den letzten Wettbewerb ab und ließ diese beiden Kategorien wieder spannend werden. Im Solo konnte Sally Jockisch ihren Vorsprung vor der Konkurrenz aus dem eigenen Verein (Karolin Kästner) und aus Chemnitz (Liliana Döring) verteidigen. Im Duo jedoch schafften es die Zweitplatzierten nicht ihre Chance zu nutzen. Hier tanzten sich Aline Weizel und Selina Siegmann (Tanzschule Kähler-Schimmel, Chemnitz) an den „Rubinen“ Merle und Scarlett Rettke vorbei und sicherten sich als erste „Nicht-LTV-Tänzer“ den Sachsenpokal. Diese Neuerung brachte die erhoffte Spannung und steigerte den sportlichen Wert des Wettkampfs.
Bei den normalen Gruppen gab es den nach den ersten beiden Turnieren erwarteten Zweikampf zwischen den beiden Formationen der TSG Rubin Zwickau. Beide Teams liefen erneut zur Höchstform auf und zeigten Darbietungen fast ohne Fehler und mit jeder Menge Tempo. Die Trainer stellten die jungen Damen hervorragend auf den Showdown ein. Dennoch konnte nur ein Team gewinnen. Bei der offenen Wertung lagen die Nerven blank. Die Wertungen von „SKYROCKET“ wurden als erstes gezeigt und ließen einen grenzenlosen Jubel ausbrechen. Drei Einsen und zwei Zweien bedeuteten da schon den Sieg für die jüngere Gruppe. Die Choreographie von „Forza Ferrari“ überzeugte nach Zwickau erneut die Wertungsrichter. Damit bleibt der Pokal jetzt bei den Zwickauern, da sie diesen nun zum dritten Mal in Folge gewannen und damit in ihren Besitz übergeht. Natürlich war die Enttäuschung bei „ruby´motion“ groß. Unter 9 Mannschaften wurden sie zwar trotzdem Zweite aber die Tränen flossen in Strömen. Sie hatten gekämpft und alles gegeben, in Grimma gewannen sie, aber leider reichte es nicht ganz.
In der Altersklasse 3 (ab 18 Jahre) gab es nicht so viel Spannung. Das Solo gewann verdient Thomas Hökelmann aus Halle, der damit alle drei Wettbewerbe für sich entschied und Steve Dost auf Platz zwei verwies. Im Duo traten nur Elisa Mock und Margaret Renner von passion life DIE tanzschule aus Chemnitz an, aber waren auch in alle drei Turnieren Ton angebend. Nur in Chemnitz selbst machte ihnen die männliche Konkurrenz aus der gleichen Tanzschule den Sieg streitig. Bei den Small Groups ging der Pokal ebenfalls an ein Nachbarbundesland. „Redbans“ aus Bayreuth waren von den zwei Mannschaften aus Chemnitzer Tanzschulen nicht zu schlagen. Die jungen Damen waren sehr sympathisch und kündigten an auch im nächsten Jahr wieder mitmachen zu wollen.
Bei den großen Gruppen war der Sieg hochverdient. „Flashover“ von passion life haben auch in diesem Jahr eine mitreißende Choreographie auf die Beine gestellt und stellten den Begriff „Streetdance“ auf eine neue Ebene. Sie gingen sogar das Risiko ein, dass alle Tänzer andere Kleidung trugen und damit Bilderwechsel und Synchronität schwerer zu erkennen waren. Sie wechselten ihr Team über alle Wettbewerbe durch und gaben damit auch einigen jungen Talenten die Chance sich zu bewehren. Am nächsten kamen ihnen nur die Damen und der eine Herr von „Sophisticated“ (ebenfalls passion life). Jeweils zwei Einsen konnten sie in Grimma und Chemnitz abluchsen und freuten sich verdient über Platz zwei.
Fazit: Durch die Öffnung für alle Tänzer wird der Sachsenpokal noch attraktiver. Die Teilnehmerzahlen könnten damit weiter steigen. Wenn es der LTV schafft dieses Potenzial zu nutzen, könnte er langfristig davon profitieren.
Ergebnisse:
-> Zwickau
-> Grimma
-> Chemnitz
Mario Tischler
Beauftragter für HipHop/Videoclip-Dancing