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Saxonian Dance Classics

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Erfolgreiche JMD-Saison 2016 für Sachsen

Der Jahre lange Aufbau des Jazz- & Modern Dance Bereich in Sachsen trägt seine Früchte. Allen voran das Tanzteam Wilsdruff, welches mit Kinder-, Jugend- und Hauptgruppe-Formationen Vorreiter im Wettkampfgeschehen ist und in diesem Jahr erstmalig die Deutschen Meisterschaft Formation ausrichtete. Aber auch andere Vereine sind im JMD Bereich aktiv und streben nach Erfolg. Neu in diesem Jahr dazu gekommen der TSC Excelsior Dresden mit seiner Formation “InsTanz“.

 

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(Foto: R. Schöne)

Art Inspiration – Aufstieg in die 1. Bundesliga

Die seit 2007 bestehende Formation Art Inspiration ist die erfahrenste und bisher erfolgreichste JMD-Mannschaft des Tanzteam Wilsdruff. 2014 gelang ihnen der Sprung in die 2. Bundesliga, daher quasi noch Neulinge im Bundeligabereich. Im vergangen Jahr dann der unerwartet gute Klassenerhalt mit dem 3. Platz in der Endtabelle und damit die erste Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Somit waren sie auch die ersten sächsischen DM-Teilnehmer in der Geschichte.
Dies war für die Wilsdruffer Motivation genug sich für die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft 2016 zu bewerben. Mit Erfolg! Erstmals überhaupt sollte eine Deutsche Meisterschaft in Ostdeutschland ausgerichtet werden.
In einem sehr knappen und emotionalen Finale gelang Art Inspiration auch in diesem Jahr der Sprung auf das Treppchen und sie konnten das Ticket für die DM in der Heimat lösen. Das persönliche Saison-Ziel war damit erreicht.

Mit einer fast fehlerfreien Performance in der Vorrunde konnten die acht Tänzerinnen und Tänzer die Wertungsrichter, am 18. Juni zu Deutschen Meisterschaft in der Dresdner Margon Arena, so überzeugen, dass der völlig überraschende und unerwartete Platz 9 in der Gesamtwertung den Aufstieg in die 1. Bundesliga vorzeitig sicherstellte. Das Publikum aber auch die Mitbewerber feierten diesen grandiosen Erfolg mit den tränenüberströmten und so sympathischen Akteuren aus Wilsdruff frenetisch: nach nur zwei Jahren in der 2. Liga wurde der keineswegs geplante Aufstieg in die deutsche Premiumklasse geschafft und im Verein wird man sich jetzt Gedanken machen müssen, wie diese Herausforderung logistisch – aber auch finanziell - bewältigt werden kann.

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(Foto: R. Schöne)

Auch die Jugend-Formation des Tanzteams Wilsdruff Les Papillons konnte am dritten Juni-Wochenende in Dresden zur Deutschen Meisterschaft an den Start gehen. Nach der überraschenden DM-Teilnahme im letzten Jahr und der Bekanntgabe, dass der Verein die Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr ausrichten darf, war für die Mädels und ihrer Trainerin klar, dass auch in diesem Jahr um die Teilnahme gekämpft werden musste. Mit einer sehr kraftvollen und düsteren Choreografie, was für die Mädchen neu war, gelang es die Turniersaison mit dem ersten Platz abzuschließen und somit die Qualifikation für die Regionalmeisterschaft in Schöningen. Nach einer spannenden Stichrunde reichte es für das Ticket zu DM.
Es hatte in diesem Jahr zur DM nur für den 14. Platz gereicht. Trotzdem können die Mädchen stolz auf sich sein und im nächsten Jahr wird wieder neu angegriffen.

 

Nun steht in dieser Saison die Weltmeisterschaft in Wetzlar an zu der sich die Kinder-Formation Bonté vom Tanzteam Wilsdruff qualifiziert hat. Wir wünschen den Mädchen viel Spaß und Erfolg. Sie werden Tanzsport Deutschland sicher gut vertreten.

R. Schöne

InsTanz – Durchmarsch eines neuen JMD-Familienmitglieds

InsTanz_2016
(Foto: Stille Photography)

Als es Phil Schwarick zum Schluss mit Unterstützung des Beisitzers Markus Ziebell gelang, der Turnierleiterin Stefanie Müller-Heise kurz das Mikrofon zu entreißen, konnte er den Schlusspunkt unter eine schöne Verbandsliga-Saison 2016 setzen. Seine Dankesworte zur herzlichen Aufnahme von InsTanz und zur Arbeit der Funktionäre in unserem Liga-Gebiet wurden von zahlreichen Zuschauern mit anerkennender Rührung aufgenommen.
Das Turnier am 11.06.2016 im Sportkomplex Jena-Lobeda brachte die Entscheidungen in der Regionalliga und Verbandsliga 2 Südost.
Im Turnierverlauf gab es zwei Siegervereine aus dem Gebiet Ost: Citydance aus Saalfeld und den TSC Excelsior Dresden.

Die Geschichte der Formation Citydance vom gleichnamigen Verein in der Regionalliga gehört zu den schönen, die nur der Sport schreibt. Die Formation hatte drei Turniere lang ihre neue klassische und bühnentaugliche Choreografie versucht. Anspruchsvolle Tanzkunst, aber auch schwere Kost für einen Formationswettbewerb. Die Vereinschefin Annett Ortwig gab zu: “Da haben wir Lehrgeld bezahlt.” Für das letzte Turnier holte die akut abstiegsgefährdete Formation eine mehrere Jahre alte Choreografie samt der Kostüme wieder hervor, brachte diese den neueren Formationsmitgliedern eilig bei.
Das Ergebnis war sehenswert, schöne Musik leidenschaftlich vertanzt, Publikum und Wertungsrichter überzeugt. Platz 4 gewonnen und damit auf den 8. Platz vor dem Abstieg gerettet. Schon dafür hatte sich das Eintrittsgeld gelohnt.

Dieser Umstand hatte zwei positive Folgen:

Erstens: Es sollte ein Ansporn für die Mannschaften des danach folgende Verbandsliga-Turniers sein. Zweitens: Die Regionalliga-Absteiger kommen alle aus Hessen. In der Oberliga Südost 2 bleibt ein zusätzlicher Platz für einen dritten Verbandsliga-Aufsteiger frei. Das wussten die Formationen vor Ort allerdings noch nicht so schnell einzuordnen. Also galt das Prinzip: Unter die besten Zwei kommen und damit sicher aufsteigen.

Dass die Formation Justify des schon genannten Saalfelder Vereins als souveräner Tabellenführer in der Verbandsliga aufsteigen würde, war sicher. Annett Ortwig machte Ihre Sympathien deutlich: “Es wäre schön, wenn InsTanz mit uns aufsteigt.” Wir hatten mit Justify und Fuse aus Jena zwei Formationen, die uns mental und lautstark unterstützt haben. Der Fanblock aus Dresden war gegenüber dem letzten Mal an gleicher Stelle deutlich gewachsen.

Die Formation Vis a Vis aus Könnern hatte rechnerisch genau die gleichen Chancen auf den Aufstieg. Der SV Blau-Weiß Könnern wusste die Wirkung von Facebook zu nutzen und hatte nennenswerte Fanblock-Kräfte in Jena gebündelt. So musste die Wertungsrichterin Ann-Kathrin Lange aus Gera nach “ruhigen” Wertungsrunden in der Regionalliga feststellen, dass ihr Platz in der Verbandsliga nun im Epizentrum des Fan-Krachs lag. Dresden zur Rechten und Könnern zur Linken. Sie suchte sich für das große Finale einen neuen Platz, der mehr Ruhe für die Arbeit versprach.

Ein Wettbüro-taugliche Experten-Vorhersage für den Turnierausgang lautete so ähnlich wie:

Je niedriger die Zuschauertribüne, desto besser für die emotionsgeladenen Choregrafien von InsTanz und Verfolger DanceArt aus Halle. Je höher die Zuschauertribüne, desto besser für technisch-kraftvollen Tribute von Panem der Tänzer von Vis a Vis. Die Tribüne in Jena Tänzer-Genickstarren-tauglich hoch, weil die Halle direkt am Saalehang errichtet ist. Das letzte Turnier an gleicher Stelle hatte Vis a Vis vor InsTanz beendet. Die Tänzer aus Könnern hatten scheinbar das Momentum auf Ihrer Seite.

Der Wunsch und die Marschrichtung an die Tänzer von InsTanz vor dem Turnier war: Leidenschaft und Freude am Tanzen zeigen, die Gunst des Publikums erobern. Die Wertungsrichter in Ruhe entscheiden lassen, in welcher Liga wir nächstes Jahr tanzen dürfen und das Ergebnis mit Gelassenheit akzeptieren. Unser Kapitän Mandy war mit ihren gelosten Startpositionen zweimal auf drei nicht ganz so glücklich. InsTanz musste somit in beiden Runden vorlegen.
Im Finale durfte InsTanz direkt nach Justify tanzen. Beide Durchgänge waren großartig. Hoffnungen wurden wach, dass dies die Gesamtplätze eins und zwei gewesen sein könnten. Vis a Vis versuchte gegenzuhalten. Die Tänzer hatten wirklich alles herausgeholt, was möglich war. Das Momentum schien nun bei InsTanz zu liegen.

Bei der offenen Anzeige für InsTanz bekamen die Hoffnungen gleich einen Dämpfer: 52351, keine wirklich komfortable 3er-Majorität. Das Vis a Vis ebenso eine 3er Majorität erhalten wird, war da zwar abzusehen, aber auch beim letzten Mal entschied die Qualität dieser Majorität über die beiden Treppchenplätze.
Nach der vorletzten offenen Wertung: 36512 für Vis a Vis: Mission Wiederaufstieg scheinbar nicht geglückt.

Aufgrund der sehr knappen Wertung dauerte es durchaus einen Moment, ehe die Erkenntnis über den Platz so langsam in alle Köpfe sickerte.

Erst die Siegerehrung brachte den endgültigen InsTanz “Erlösungsjubel” bzw. das “Enttäuschungsschweigen” bei den beiden Formationen Vis a Vis und DanceArt. Deren direkten Wiederaufstieg zwei andere Formationen zu verhindern schienen.

Die Super-Erfolge des Ostens in den Relegationen der höheren Ligen bis hin zum traumhaften Aufstieg von Art Inspiration aus Wilsdruff in die erste Bundesliga hat einen Effekt: Es fehlen die Ost-Absteiger in die unteren Ligen. Das macht folgendes Szenario sehr wahrscheinlich: Alle Formationen auf den Plätzen eins bis vier der Verbandsliga sehen sich nächstes Jahr in der Oberliga wieder. Vis a Vis ist zudem Landespokalsieger in Sachsen-Anhalt. Rosamunde Pilcher hätte das dramaturgisch für die Formationen im Gebiet Ost auch nicht besser einfädeln können. 

U. Trodler